Egal ob Partner, Kind oder Freunde/Verwandte und egal welcher Filter („Wahrnehmungsart“) – jeder behält ein Leben lang seine ureigene Art Dinge wahrzunehmen. Das Wissen um die grundverschiedenen Zugänge hilft dabei sich gegen "gut gemeinte Unterstützung" abzugrenzen!
Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse dank PCM: "Helfen" im zwischenmenschlichen Sinn ist "da sein, Sprache des anderen sprechen, verstehen versuchen", und nicht "Ratschläge geben und Lösungen anbieten"!
Klar: mein Mann und ich waren in einer Ausnahmesituation und konnten uns gegenseitig nicht helfen. Denn im Distress haben wir einen Tunnelblick und sind auf unsere ureigene Wahrnehmungsart reduziert.
Vielmehr brachte mich in unserer Krise der „Wertefilter“ meines Mannes regelmäßig zum Toben oder zum Weinen: ob es um die Qualität der Lebensberaterausbildung, meine Art die Krise anzugehen oder unseren Sohn zu erziehen, unsere Partnerschaftsrettungsversuche, die Paartherapeutin, den Umgang unseres Umfeldes mit unserer Krise oder irgendetwas Anderes ging: er konnte nichts einfach nur gut sein lassen, das Schlechte, Falsche, Fehlerhafte – und sei es auch noch so klein – musste erwähnt werden! Damals dachte ich beinahe mein Mann will ein gutes Aufarbeiten sabotieren (hätte ich nicht tief drinnen gewusst wie wertvoll unsere Beziehung und Familie für ihn war), dabei war und ist es einfach nur eine Ausprägung seines Persönlichkeitstyps. (Das jeden-Fehler-aufspüren macht mich auch heute noch manchmal rasend, dank PCM beziehe ich es aber nicht auf mich.)
Umgekehrt machte ich meinem Mann mit meinem „Effizienzfilter“, dem Strukturieren, Ordnen und genauen zeitlichen Auf- und Einteilen das Leben schwer. Ehe ich Pläne bzw. konkrete Zielvorstellungen, einen Roten Faden und eine To-Do-Liste habe (wenn auch nur im Kopf) mache ich keinen Schritt vorwärts. Und als unser Sohn und die Affäre passierten hatte ich nichts von alledem – mein Kopf war leer. Meinen tollen Job hatte ich auch aufgegeben. Das war eine hässliche Zeit ohne jeden Anker. Meine üblichen Systeme funktionierten nicht. Wer Daten braucht um Pläne, Rote Fäden und ToDo-Listen zu erstellen ist ohne Daten aufgeschmissen. Die alten Daten samt darauf basierender Pläne waren unbrauchbar geworden; für das Sammeln neuer, „richtiger“ Daten brauchte ich Zeit. Ich konnte immer nur einen Schritt vor den anderen setzen, ohne zu wissen wohin es gehen wird. Mein häufigster Satz war „ich weiß es nicht“.
Das würde laut PCM immer so sein: ich sammle in jeder Situation Daten, strukturiere sie und bringe sie in ein (für mich) effizientes System – dann handle ich; mein Mann beobachtet und lotet in jeder Situation aus, ob etwas seine Zeit/seinen Einsatz wert ist – dann handelt er. Würde jeder von uns dem anderen - zumindest in Gutzeiten - seinen Zugang/seine Stärken lassen und sie an ihm schätzen können? » mehr
TREUE – RECHTemotionale Basis für private und berufliche Beziehungen
Dass Treue in allen erdenklichen Ausformungen eine moralische Grundlage für zwischenmenschliche Beziehungen ist scheint jedem klar. Aber kaum jemand weiß, dass (und wie weit) das österreichische Recht vielfach zur Treue verpflichtet. Scheinbar war die moralische Grundlage nicht ausreichend... » mehr
Ist es heute noch salonfähig dass es mir gut geht?
„Heute komme ich mit einem absurden Thema!“ sagt neulich eine meiner Stammklientinnen zu mir. „Ich fühle mich schlecht weil es mir gut geht. Meine Freunde und auch meine Angehörigen hören mir kaum zu, ich merke sogar dass sie mich manchmal meiden. Ich bin richtig allein mit meinem Glück, und von Zeit zu Zeit plagt mich ein schlechtes Gewissen. Weil es den anderen immer so schlecht geht. Weil im Umfeld viele krank sind. Weil die Partnerschaften im Freundeskreis nebeneinander her laufen und die Kinder schwierig sind. Es ist ein echter Zwiespalt: soll ich einfach genießen, dass ich gesund bin, meine Kinder und mein Partner liebenswert sind und mir meine Arbeit gefällt ODER soll ich mein Glück herunter und die kleinen alltäglichen Belastungen hinauf spielen um dazu zu gehören? Damit mich meine Freunde anhören, trösten und bemitleiden. Ich weiß es wirklich nicht.“ » mehr
Notfallkommunikationsprogramm und psychologische Gesetzmäßigkeiten in Beziehungen - Ja, der liebe "Notfallmodus" kommt ständig und regelmäßig (auch) in Teams vor und ist hinderlich! Hier Ergänzungen zu den letzten Blogs:
A. Wenn unsere Bedürfnisse (zuhause, im Job, im Freundeskreis,...) länger nicht erfüllt sind schalten wir auf den „Notmodus“ um. Ob gerade ein Notfallkommunikationsprogramm (bei uns oder anderen) läuft merken wir daran dass reflexartig, sehr rasch und ohne nachzudenken agiert/ reagiert/ geantwortet/ gesprochen wird! Worte oder Handlungen kommen dann als Angriffe, Schuldzuweisungen, aufdringliche Hilfsangebote, übermäßiges Jammern, ... daher. Gegenmittel: achtsam sein und bemerken dass hier ein Notfallprogramm läuft! DANACH Reaktion wählen! » mehr
Psychospielchen in der Partnerschaft - Wer kennt das nicht: Eifersuchtsszenen, Sexverweigerung, rechthaberisches Streitverhalten oder „wenn du mich wirklich liebtest, dann wüsstest du ...“? ... Ja, gerade nach den Ferien kommen wieder häufiger die typischen, immer wieder kehrenden Beziehungs-Psychospielchen in meine Beratungspraxis weil sich in der ungewohnt vielen freien gemeinsamen Zeit partnerschaftliche Defizite kaum verdrängen lassen.
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Die wunderbare Magie der psychologischen Beratungswissenschaft
Eine der wesentlichsten Umstellungen von meinem Leben als („nur“) Juristin zu meiner heutigen beruflichen Tätigkeit betraf das Anfreunden mit „unerklärlichen“ Dingen und Entwicklungen im Beratungsprozess. Ich möchte nicht leugnen, dass ich Anfangs deutliche Widerstände gegen die in der psychosozialen Beratung jahrzehntelang bewährten, spielerischen und/oder nicht ganz erklärbaren Methoden verspürte - sie waren mir (aus der Wirtschaft kommend, rational, Logikerin, Juristin, ...) unheimlich. » mehr
Wo setzt effiziente Führungskräfteentwicklung an?
Ein großartiger Artikel im gestrigen Online-Standard „Führung verbessern – warum das so schlecht klappt“
Neue Studien belegen: Führungskräfteentwicklung muss – um effizient zu sein - bei den höchstpersönlichen mentalen Modellen und den bei der konkreten Führungskraft zugrunde liegenden Führungspotentialen ansetzen. Diese basieren auf Persönlichkeitsfaktoren wie etwa Selbstwert, Selbstwirksamkeit oder Resilienz.
http://derstandard.at/2000044776388/Fuehrung-verbessern-Warum-das-so-schlecht-klappt
RECHTemotionale Psychospielchen - wenn anstelle von Menschen "Opfer-, Retter- und Verfolgerrollen" ihr Unwesen treiben!
Meine Praxis RECHTemotional steht ja unter anderem für professionelles Coaching und Kommunikationstraining in juristischem Kontext bzw. Rechtszusammenhang. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich nun – initiiert durch eine Stammklientin, der ihre eheliche Rechtssituation übel mitgespielt hat – mit den klassischen RECHTemotionalen Psychospielchen, die mir in meiner Beratungstätigkeit unterkommen. » mehr
Selbstmanagement im Fokus bei meinem Workshop am Mentalkongress 10. + 11.Juni 2016 in Wien mit dem Titel Master yourself and you master the game - Entscheidend ist, wer für sich selbst am besten sorgt! » mehr