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19.09.2016

RECHTemotionale Psychospielchen – wenn anstelle von Menschen „Opfer-, Retter- und Verfolgerrollen“ ihr Unwesen treiben!

Meine Praxis RECHTemotional steht ja unter anderem für professionelles Coaching und Kommunikationstraining in juristischem Kontext bzw. Rechtszusammenhang. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich nun – initiiert durch eine Stammklientin, der ihre eheliche Rechtssituation übel mitgespielt hat – mit den klassischen RECHTemotionalen Psychospielchen, die mir in meiner Beratungstätigkeit unterkommen.

Es gibt keine allgemein gültige Definition, was Psychospiele sind. Unter uns „Psychos“ (damit meine ich Menschen mit psychologischer Fachkenntnis) verstehen wir unter Psychospiel eine Konstellation, bei der die beteiligten Personen ihre Bedürfnisse nicht authentisch und klar kommunizieren, sondern in Form bzw. über die Sprachmuster von 3 Rollen: als „Opfer“ („ich bin so arm“), als „Retter“ („du bist so arm“) und als „Verfolger“ („du bist das Letzte“) (das so genannte Drama-Dreieck), um etwa Zuwendung oder Bestätigung der eigenen (oft durchaus falschen) Lebensanschauung zu bekommen.

Wichtig ist: bei einem Psychospiel trifft man keine freien Entscheidungen sondern agiert „fremdgesteuert“, und zwar von unverarbeiteten Erfahrungen, unreflektierten Gefühlen und eingefahrenen Reaktionsmustern.

Hier die RECHTemotionalen „Psychospielchen-Highlights“ (es handelt sich leider um keine abschließende Aufzählung, sondern ein persönliches Erfahrungsranking):

Psychospielchen in der Familie:

  • Schweigen/Mauern/Kommunikation verweigern in der Ehe
  • Manipulieren der Kontaktmöglichkeit des anderen Elternteiles mit den gemeinsamen Kindern
  • Verweigerung des Geschlechtsverkehrs bzw. körperlicher Nähe und Zuneigung
  • Druck ausüben über die Zuneigung der Kinder oder über den Einsatz finanzieller Mittel

Psychospielchen in der Arbeit:

  • Mobbing, Bossing, Bullying (regelmäßige, zielgerichtete Aktionen über eine längere Zeitspanne hinweg)
  • Diskriminierung jeder Art
  • Bewusste (Psychische) Fehlbelastung 

Diese Psychospielchen können aus jeder der 3 Rollen gespielt werden; wenn beispielsweise ein Partner den Geschlechtsverkehr verweigert kann er dies aus einer Opferhaltung tun („ich bin total überlastet und kann nicht mehr“), aus der Retterhaltung („wegen deiner Errektionsstörungen“) oder aus der Verfolgerhaltung („mit so jemandem wie dir geh ich sicher nicht ins Bett“).

 Das wirklich Fiese an Psychospielchen (ob RECHTemotional oder nicht): auf längere Sicht gewinnt niemand!

 Und weil Psychospielchen nicht zu konstruktiven Lösungen führen, unsagbar viel Energie kosten und – zumindest im RECHTemotionalen Bereich – gravierende Rechtsfolgen nach sich ziehen können, darf es uns nicht mehr egal sein, ob wir sie – wenn auch unbewusst – spielen! In diesem Sinne: VIEL SPASS BEIM REFLEKTIEREN!

PS: Buchtipp zu Psychospielchen: Schwarz&Schwarz, Schluss mit Psychospielchen

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