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12.01.2017

Psychospielchen in der Partnerschaft – Wer kennt das nicht: Eifersuchtsszenen, Sexverweigerung, rechthaberisches Streitverhalten oder „wenn du mich wirklich liebtest, dann wüsstest du …“? … Ja, gerade nach den Ferien kommen wieder häufiger die typischen, immer wieder kehrenden Beziehungs-Psychospielchen in meine Beratungspraxis weil sich in der ungewohnt vielen freien gemeinsamen Zeit partnerschaftliche Defizite kaum verdrängen lassen.

Psychospielchen gibt es in jeder Partnerschaft. Wenn sie gespielt werden ist das dahinterliegende, unbewusste Problem meist unter den Themen Gleichwertigkeit der Partner bzw. Machtausgleich, Wertschätzung, Nähe oder Distanz einzuordnen. Einer der Partner empfindet sich hier im Hintertreffen, schlüpft – alten Mustern aus der Kindheit entsprechend – in eine der drei unbewusst gespielten Rollen Opfer, Angreifer und Retter (siehe dazu mein Blog vom 19.09.2016) und besteigt bildlich gesprochen die Arena. Aber das eigentliche Problem wird nicht Inhalt der Kampfaustragung. Statt dessen kommt es zu Eifersuchtsszenen, Sexverweigerung, rechthaberisches Streitverhalten oder „wenn du mich wirklich liebtest, dann wüsstest du…“, … – das sind die ganz klassischen „Austragungsorte“ für Beziehungs-Psychospiele.

Doch eins ist sicher: wer nur auf der Austragungsebene diskutiert, kann das eigentliche Problem gar nicht angehen, geschweige denn lösen.

Eifersucht ist ein gutes Beispiel, und ich greife hier auf sehr anschauliche Erklärungen der Dehners in „Schluss mit diesen Spielchen“ zurück: um aus dem Eifersuchts-Psychospiel auszusteigen muss man als Partner begreifen, dass man gar nicht die Macht hat, den anderen von seinen Eifersuchtsgefühlen zu befreien. Der Hintergrund von Eifersucht ist nämlich, dass jemand in Beziehungsangelegenheiten wenig Selbstwert hat (nach dem Motto „wer soll jemanden wie mich schon lieben?“). Und Selbstwert kann jeder nur selbst für sich erarbeiten.

Wer seiner Partnerschaft etwas Gutes tun will sucht hinter dem Austragungsort nach den Defiziten oder Missverhältnissen, die ihn selbst oder den anderen plagen, und die er oder der andere nicht sehen oder ansprechen kann. Wie gesagt: sie sind oft bei den Beziehungsthemen Gleichwertigkeit, Machtverteilung, Wertschätzung oder Nähe/Distanz zu finden.

 

 

 

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