14.02.2017
Notfallkommunikationsprogramm und psychologische Gesetzmäßigkeiten in Beziehungen – Ja, der liebe „Notfallmodus“ kommt ständig und regelmäßig (auch) in Teams vor und ist hinderlich! Hier Ergänzungen zu den letzten Blogs:
A. Wenn unsere Bedürfnisse (zuhause, im Job, im Freundeskreis,…) länger nicht erfüllt sind schalten wir auf den „Notmodus“ um. Ob gerade ein Notfallkommunikationsprogramm (bei uns oder anderen) läuft merken wir daran dass reflexartig, sehr rasch und ohne nachzudenken agiert/ reagiert/ geantwortet/ gesprochen wird! Worte oder Handlungen kommen dann als Angriffe, Schuldzuweisungen, aufdringliche Hilfsangebote, übermäßiges Jammern, … daher. Gegenmittel: achtsam sein und bemerken dass hier ein Notfallprogramm läuft! DANACH Reaktion wählen!
B. In Partnerschaften (und anderen Beziehungen) regieren (unbewusst) ein paar psychologische Gesetzmäßigkeiten:
- Wir alle haben „Beziehungsführung“ unbewusst durch Vorbildlernen von unseren Eltern oder anderen frühkindlichen Bezugspersonen gelernt.
- Der ausgesuchte Partner entspricht einer Bezugsperson aus der Ursprungsfamilie, um die einzig bekannte und vertraute Beziehungsform nachzubilden (und Defizite aus der Vergangenheit aufzuholen bzw. Wunden zu heilen).
- Jedoch: die gelernte Beziehungsführung erfüllte Bedürfnisse der Eltern und Bezugspersonen, aber nicht zwangsläufig unsere und die unserer Partner! Daher fühlt sich die Partnerschaft für die meisten Partner irgendwann unbefriedigend an (üblicherweise Umschalten auf Notmodus). Spätestens JETZT ist der Zeitpunkt daran zu arbeiten!
- Jeder Partner trägt die Verantwortung für seine eigenen Bedürfnisse, und beide tragen zu gleichen Teilen die Verantwortung für die Gestaltung und das Gelingen der Partnerschaft!
C. Immer wieder spannend – die am meisten gehörten Sätze in der (jeder) Paarberatung: „Was sollen wir reden? Wir wissen doch schon alles voneinander.“ Und „Er/sie hört mir nicht zu/versteht mich nicht.“ Ein Widerspruch?