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Archiv für Monat Juni 2014

23.06.2014

Beziehungskommunikation 2 - Es erfordert Größe sich einzugestehen, dass man selbst zu jeder schwierigen Situation, jeder Unstimmigkeit etwas beiträgt/beigetragen hat. Und Mut, die Verantwortung zu übernehmen und aktiv sein Verhalten zu verändern und mitzugestalten. Jeder ist in seinem Leben, seiner Partnerschaft, seiner Familie Regisseur, und nicht nur Schauspieler! Paare holen sich meistens erst dann Unterstützung von einem Berater, wenn zuhause gar nichts mehr geht. Oft haben bereits die destruktiven unerkannten Kommunikationstodsünden (siehe Blog vom 21.05.2014 – den anderen mit Themen überfluten oder abblocken, Verachtung, „immer“ und „nie“,... ) und die Machtspiele (über Geld, Sex, die Kinder ...) jedes Miteinander unmöglich gemacht. Die Verluste früherer schöner Momente werden immer schmerzhafter spürbar, von Freundschaft, „an einem Strick ziehen“ oder „gemeinsame Ziele entwickeln und darauf hinarbeiten“ ist keine Rede mehr! Ich kann es nicht oft genug betonen: sowohl Kommunikationstodsünden als auch Machtspiele sind wie Reflexe (unkontrollierbar) und zeigen UNAUFGEARBEITETE EIGENE THEMEN auf! Sowohl im Rahmen einer Einzel- als auch bei einer Paarberatung werden die allerersten Reize, die zu dem Verhaltensmuster führten, aufgespürt. Gute Berater haben gelernt, Zwischentöne wahrzunehmen und gezielt in die richtige Richtung zu fragen - auch dann, wenn es weh tut oder Angst macht. Und danach? Wenn den Partnern erst klar ist, warum der eine in einer bestimmten Situation oder auf ein Reizwort „unangemessen“ reagiert, passiert auf beiden Seiten etwas! Es entsteht Nähe, Vertrauen, Mitgefühl und Empathie. Und vieles mehr...

10.06.2014

„A g’sunde Watschn hat noch niemandem geschadet“ – Dieser Ansicht bin ich nicht, und damit stehe ich nicht allein da! Erschütternd, wenn der erwachsene Klient, der als Kind geschlagen und gezüchtigt wurde, mir in die Augen sieht und sagt: „ich denke, ich hatte es verdient, denn ich war ein schwieriges Kind – das wurde mir zumindest erzählt“. Einmal mehr bin ich überzeugt: wenn Eltern gegenüber Kindern die "Hand ausrutscht" liegt die Ursache (und damit der Handlungsbedarf) nicht bei den Kindern, sondern in den Eltern! Meistens erkennbar daran, dass diesen Eltern immer wieder die Hand ausrutscht, obwohl die Kinder immer braver und angepasster und/oder die Anlässe immer nichtiger werden... Geschlagene Kinder werden später häufig entweder selbst Täter (schlagen Partner oder Kinder) oder Opfer (psychischer oder physischer Gewalt), wenn sie sich die erlittenen Verletzungen nicht bewusst machen und aus dem Kreislauf rauskommen. Damit ich nicht missverstanden werde: auch mir platzt manchmal der Kragen mit meinem Kleinen. Bloß ist klar: es liegt nicht daran, dass er schwierig ist, sondern daran, dass es mir gerade nicht gut geht (beruflich oder privat),ich zu wenig auf mich, meine Work-Life-Balance, meine Mama-Frau-Partnerin-Balance geschaut habe; das hat mich unruhig gemacht, und mein Kind reagiert in der Folge „schwierig“. Wenn ich nun also unruhig (weil unausgeglichen) bin, überfordert mich mein Kind leichter, und ich fühle mich provoziert. Aber auch für mein Handeln oder Reagieren in völliger Überforderung und Provokation bin ich allein verantwortlich! Wenn mir in so einer Situation Gewalt als einzige Alternative zur Verfügung steht dann gilt es meine persönliche Situation anzuschauen und zu entschärfen SOWIE mein Handlungsspektrum unter Anspannung zu erweitern. NUR DIE ELTERN KÖNNEN AN SICH UND DARAN ARBEITEN SOLCHE SITUATIONEN ANDERS, WENIGER KRÄFTEZEHREND UND FOLGENSCHWER ZU MEISTERN!

03.06.2014

Resilienz - das Zauber- und Modewort steckt dahinter, wenn manche die Herausforderungen ihres Lebensweges scheinbar müheloser als andere meistern, ihr Umfeld bei der Bewältigung sogar noch stützen können und gestärkt daraus hervorgehen! Resilienz ist die kostbare Fähigkeit, Krisen durch eigene Ressourcen zu meistern und als Anlass für persönliche Entwicklungen zu nutzen. Sie ist maßgeblicher Faktor der (körperlichen wie seelischen) Gesundheit und Basis für eine der 4 Säulen des Selbstwertes, nämlich das Selbstvertrauen. Was kann man tun, um seine Resilienz zu verbessern? Klar ist: je größer/vielfältiger die eigenen Ressourcen, desto mehr Bewältigungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung. Sozialer Zusammenhalt, emotionale Intelligenz (Fähigkeit, mit eigenen Emotionen bestmöglich umzugehen) und die Einstellung zu Problemen (problem- vs. lösungsorientiert) haben nachweislich maßgeblichen Einfluss auf den persönlichen Umgang mit Herausforderungen. Gerade die Arbeit an/mit Ressourcen der Klienten sowie das Erarbeiten eines guten Selbstmanagements ist ein Steckenpferd der Lebensberatung! Resiliente Menschen erkennen und ergreifen sich bietende Möglichkeiten wesentlich leichter.