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11.11.2015

Anwalt – Berufsstand im Wandel? Anwälte gibt es wie Sand am Meer (Coaches im übrigen mittlerweile auch)! In diesem harten Wettbewerb wird Rechtskompetenz als selbstverständlich vorausgesetzt, reicht aber bei weitem nicht mehr aus um (nachhaltig) Klienten zu akquirieren. Ein guter Anwalt muss seinen Klienten heutzutage IMMER emotional dort abholen, wo der Klient steht (egal ob Privatperson oder Unternehmen) und ihm in der Folge IMMER auf Augenhöhe begegnen und ihn mit Wertschätzung und Interesse behandeln. Obwohl es „nur“ um Kommunikation geht, ist es nicht leicht – bei vielen Mandanten und noch viel mehr eigenen Themen!

Hier eine kleine psychologische Hilfe für Anwälte, die „besser“ als ihre Kollegen sein wollen:

Menschen, die mit dem Gesetz in Kontakt (nicht unbedingt auch in Konflikt!) kommen, haben oft schon eine lange Leidensgeschichte hinter sich, denn der Gang zum Anwalt ist eher eine der letzten Optionen. Meist erleben solche Menschen einen wahren Gefühlscocktail:

Angst Was passiert jetzt mit mir?

Rache Der kann was erleben!

Wut Das lass ich mir nicht bieten!

Trauer/Enttäuschung Kann das wirklich wahr sein?

Anwälte, die mit den genannten Gefühlen nicht umgehen können, reden und arbeiten meist am Klienten vorbei (ungeachtet dessen ob sie damit rechtliche Erfolg erzielen; der Klient geht nicht zufrieden!)!

Ein paar Tipps anhand der häufigsten Beschwerden meiner Klienten über ihre (meist Ex)Anwälte:

  1. Mein Anwalt ist viel zu schnell, ich verstehe nicht was er sagt! Ich möchte vom Anwalt genau da in meiner „Leidensgeschichte“ abgeholt werden, wo ich mich gerade befinde. Wer seine Situation noch „verleugnen“ muss weil die Wahrheit zu weh tun würde, möchte vom Anwalt nicht sofort die Realität vor den Latz geknallt bekommen. Wer mitten in Trauer oder Wut steckt benötigt einen Anwalt, der die Gefühle eine Weile mit verständnisvollem Ohr aushalten kann und danach mit Feingefühl und Wertschätzung an die gemeinsame Lösungssuche geht.
  2. Mein Anwalt bevormundet mich. Die Schritte die er gesetzt hat wollte ich gar nicht. Klar, der Anwalt weiß besser über die Rechtssituation Bescheid, aber zwischen „umfassender Aufklärung und sich danach einen Auftrag abholen“ und „für den Klienten entscheiden und ihm die Optionen gar nicht erklären“ besteht ein Riesenunterschied. Und das merken Klienten inzwischen!
  3. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich mein Anwalt für meine Sache interessiert und einsetzt. Leider höre ich oft, dass Anwälte Klienten belehrend und von oben herab behandeln, sie auf die Belastung durch viele andere Mandate hinweisen oder tage- und wochenlang nicht auf Anrufe oder Mails reagieren.

Die Erwartungshaltung an Anwälte ist heute so hoch wie nie! Aber das ist eine Riesenchance, sich von der Masse abzuheben! Vielleicht mit Unterstützung von RECHTemotional!

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