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10.06.2014

„A g’sunde Watschn hat noch niemandem geschadet“ – Dieser Ansicht bin ich nicht, und damit stehe ich nicht allein da!

Erschütternd, wenn der erwachsene Klient, der als Kind geschlagen und gezüchtigt wurde, mir in die Augen sieht und sagt: „ich denke, ich hatte es verdient, denn ich war ein schwieriges Kind – das wurde mir zumindest erzählt“.

Einmal mehr bin ich überzeugt: wenn Eltern gegenüber Kindern die „Hand ausrutscht“ liegt die Ursache (und damit der Handlungsbedarf) nicht bei den Kindern, sondern in den Eltern! Meistens erkennbar daran, dass diesen Eltern immer wieder die Hand ausrutscht, obwohl die Kinder immer braver und angepasster und/oder die Anlässe immer nichtiger werden… Geschlagene Kinder werden später häufig entweder selbst Täter (schlagen Partner oder Kinder) oder Opfer (psychischer oder physischer Gewalt), wenn sie sich die erlittenen Verletzungen nicht bewusst machen und aus dem Kreislauf rauskommen.

Damit ich nicht missverstanden werde: auch mir platzt manchmal der Kragen mit meinem Kleinen. Bloß ist klar: es liegt nicht daran, dass er schwierig ist, sondern daran, dass es mir gerade nicht gut geht (beruflich oder privat),ich zu wenig auf mich, meine Work-Life-Balance, meine Mama-Frau-Partnerin-Balance geschaut habe; das hat mich unruhig gemacht, und mein Kind reagiert in der Folge „schwierig“.

Wenn ich nun also unruhig (weil unausgeglichen) bin, überfordert mich mein Kind leichter, und ich fühle mich provoziert. Aber auch für mein Handeln oder Reagieren in völliger Überforderung und Provokation bin ich allein verantwortlich! Wenn mir in so einer Situation Gewalt als einzige Alternative zur Verfügung steht dann gilt es meine persönliche Situation anzuschauen und zu entschärfen SOWIE mein Handlungsspektrum unter Anspannung zu erweitern.

NUR DIE ELTERN KÖNNEN AN SICH UND DARAN ARBEITEN SOLCHE SITUATIONEN ANDERS, WENIGER KRÄFTEZEHREND UND FOLGENSCHWER ZU MEISTERN!

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